Dieser Sarkophag gehört zu den seltenen Exemplaren aus Hartgestein, die in Residenz-Friedhöfen der 4. und der 5. Dynastie in Gräbern hochrangiger Würdenträger gefunden wurden. Die Verzierung auf den Außenwänden ist in Vor- und Rücksprünge gegliedert, die ein Nischen-Motiv bilden. Dieses Dekor wird als vereinfachte Nachahmung der Palastfassade gedeutet und beruht auf archaischen Vorbildern, die auf die Königsgräber der 1.–2. Dynastie übertragen wurde. Der Sarkophag erhält somit das Aussehen eines archaischen Königsgrabes und wird zum verkleinerten Modell des Palastes bzw. Königsgrabes. (H.W.)
Die Oberfläche dieser spitzovalen Steinskulptur ist durch zahlreiche, enge Ritzungen strukturiert und besitzt im unteren Teil Reste einer braunroten Bemalung. Traditionell werden solche Objekte als Modelle von Opferbroten gedeutet, da zahlreiche Gebäcksorten für das Speiseopfer bekannt sind, aber keine der Form entsprechenden Früchte. Im Gegensatz zu den Nachbildungen von Gefäßen für Speisen oder der Speisen selbst für die Grabkammer wurde dieses Objekt zusammen mit zwei weiteren sowie Nachbildungen von verschlossenen Bierkrügen in einer Statuenkammer gefunden. (H.B./H.W.)
Kopfstützen, auf denen man sich zur Ruhe bettete, gehörten zu den gängigen Grabbeigaben im pharaonischen Ägypten. Jedoch nur im Alten Reich wurde in seinem Sarg der Leichnam darauf gebettet. Als Möbel waren sie natürlich aus Holz gefertigt. Die für das Alte Reich typischen steinernen Exemplare sind wohl als ihre, für die Ewigkeit beständigen Modelle aufzufassen. Als die Mumifizierung der Körper in eng umwickelter, gerade ausgestreckter Körperhaltung gängig wurde, fügte man die Kopfstütze separat hinzu und stellte sie oftmals auch in der Sargdekoration dar. (H.W.)
Die 33 Schalen wurden alle aus Kalkstein hergestellt und gelb bemalt, um den wertvolleren Kalzit-Alabaster zu imitieren. Sie bilden Schalen nach, in denen Speiseopfer serviert wurden. Ab der 5. Dynastie verzeichnen Opferlisten umfangreiche Opferspeisungen mit verschiedenen Sorten von Fleisch, Gebäck, Gemüse, Obst und Getreideprodukten. In diesen Listen sind die Nahrungsgaben oft mit der Abbildung einer weißen Schale als Angabe für „eine Portion“ versehen und werden wohl den Gefäßmodellen entsprechen. (H.W.)
Die Gefäße stammen aus einem steinernen Statuenkasten und nicht wie sonst üblich aus der Sargkammer. Sie sind zudem in noch kleinerem Maßstab umgesetzt als gleichartige Modellgefäße jener Zeit. Man könnte das Ensemble als Miniatur-Modellgefäße oder aber auch als „Modelle von Modellgefäßen“ ansprechen. Die Gefäße stammen aus demselben Grab wie die Nachbildung eines Auges für eine Statue. (H.W.)
Grabbeigaben bestanden im Alten Reich vorrangig aus zahlreichen Gefäßen, die vorzugsweise aus Kalzit-Alabaster und in Miniaturformat hergestellt waren sowie bestimmten Gefäßtypen zur Aufnahme von Opfergaben entsprachen, wie dieser Weinkrug mit Gefäßständer. Der Innenraum ist sorgfältig mittig gebohrt, jedoch nur bis zum Schulterbereich des Gefäßes. Deckel für die Gefäße fehlen. Wein gehörte zu den üblichen Opfergaben für die ägyptische Elite. (H.W.)
Der sorgfältig ausgearbeitete, partiell modern ergänzte Deckel aus Kalzit-Alabaster stammt von einem Gefäß in Gestalt einer gegrillten Ente. Der Kopf ist zurückgelegt und die Beine an den Gelenken abgeschnitten. Der Innenraum des Gefäßes ist so ausgehöhlt, dass er ein entsprechendes Objekt aufnehmen könnte. Speiseopfer wurden sowohl als reale Beigaben in der Sargkammer deponiert als auch in Gestalt von Modellgefäßen und Modellen von Nahrung. Außerdem waren stets Gefäße beliebt, deren äußere Form ihrem Inhalt entsprach. (H.W.)
Für die 4. Dynastie in Giza kennzeichnende Grabbeigaben sind lebensgroße, dreidimensionale Kalksteinabbilder von Köpfen. Diese Bildnisse zeigen trotz ihrer starken Schematisierung porträthafte Züge und stellen wohl die in den Grabkammern bestattete Personen dar. Verwunderlich ist, dass meist die Ohren beschädigt oder einzeln montiert wurden. Auf dem Scheitel und am Hinterkopf befinden sich oft Rillen, Kerben oder Ritzungen, was auf einen speziellen Gebrauch dieser Objekte innerhalb eines Rituals hinweisen könnte. (H.W.)
Sechs Modellgefäße, drei schwarze und drei weiße, stellen ein Set von Utensilien dar, das im Rahmen des bei der Bestattung an der Mumie zelebrierten Mundöffnungsrituals zum Einsatz kam. Die Gefäße sind in eine Platte eingelassen, die nach Vergleichsfunden modern rekonstruiert ist. Drei Vertiefungen deuten die heute nicht mehr vorhandenen Geräte dieses Sets an: zwei Klingen zum Öffnen des Mundes und ein Messer aus Feuerstein oder Obsidian mit gespaltenem Ende. Das Mundöffnungsritual diente zur Belebung des toten Körpers oder einer Statue. (H.W.)
Die rechteckige Tafel aus Kalzit-Alabaster weist eine in Hieroglyphen geschrieben Liste von Ölnamen in sieben Kolumnen auf. Am Ende jeder Bezeichnung befindet sich eine runde Vertiefung. Funde wie diese sind als Grabbeigaben des Alten Reiches bekannt. Es handelt sich um steinerne Listen der sogenannten Sieben Heiligen Öle, die im zur Wiederbelebung der Toten dienenden Mundöffnungsritual eingesetzt wurden. Die Liste der Öle versinnbildlicht eine wesentliche Station dieses Rituals, die anhand solcher Tafeln für die Ewigkeit manifestiert wurde. (H.W.)